
I don’t kehr – Räum dein Scheißdreck selber auf! (Plakat zum 1. Mai 2025)
25. April 2025
Auf die eine oder andere Art kennen wir es doch alle: wir kochen, putzen, waschen die Wäsche und gehen einkaufen. Wir gießen die Blumen und räumen die Spülmaschine im Büro aus. Wir erziehen die Kinder, bringen sie zum Sport oder zu Freund*innen und helfen ihnen bei den Hausaufgaben. Wir pflegen die Eltern oder andere Angehörige und helfen dort im Haushalt. Wir denken über die Geschenke von Bekannten und Verwandten nach und planen den nächsten Ausflug für die Familie oder Freund*innen und und und. Wenn wir mal durchatmen können, stellt sich die Frage: Wo bleibt da eigentlich noch Zeit für mehr? Wie sollen Bildung, Engagement und Hobbies neben Care-Arbeit und Mental Load noch Platz haben?
Aus unseren Erfahrungen, aber auch statistisch gesehen, sind die, die diese Arbeiten ausführen zum überwiegenden Teil immer noch Frauen. In mehr als 2/3 der Familien werden sie allein von Frauen übernommen und in nur etwa 5% der Haushalte kümmert sich der Partner zum überwiegenden Teil. Eine vergleichbare Studie zu Menschen, die das binäre Geschlechtersystem durchbrechen, ließ sich nicht finden. Wir gehen aber davon aus, dass es sich bei Menschen, die weiblich sozialisiert wurden, ähnlich verhält. 9 von 10 Väter arbeiten in Vollzeit. Im Umkehrschluss heißt dies auch, dass die Partnerinnen oder weiblich sozialisierte Menschen hauptsächlich für die Kindererziehung in Teilzeit arbeiten und sich dadurch in ökonomische Abhängigkeit begeben. Sie verdienen zudem durchschnittlich 18% weniger (Gender Pay Gap), durch die Arbeit in Teilzeit und im Niedriglohnsektor, hinzukommt, dass als weiblich konnotierte Jobs schlechter bezahlt werden. Am Ende des Lebens sind Care-Arbeit-leistende häufiger von Altersarmut betroffen, vor allem wenn keine Hinterbliebenenrente da ist. Die die von uns den Großteil der Care-Arbeit übernehmen sind also doppelt unterdrückt und ausgebeutet. Durch den Kapitalismus und das Patriarchat, die in unserer Gesellschaft eine Symbiose eingehen.
Wir müssen die Probleme bei der Wurzel packen und unsere Gesellschaft von Grund auf umbauen. Wir wollen eine Gesellschaft schaffen, in der nicht mehr der Profit im Mittelpunkt steht, sondern die Reproduktion von uns gemeinschaftlich angegangen wird und im Zentrum ein gutes Leben für alle steht. Für diese Perspektive gehen wir am 1. Mai auf die Straße, für die Überwindung des Patriarchats und des Kapitalismus. Für eine Perspektive jenseits von Unterdrückung und Ausbeutung, für die soziale Revolution und für den Kommunismus.
Du siehst das genauso? Dann komm mit uns am 1. Mai auf die Straße gegen Patriarchat, Kapitalismus und Rechtsruck.
Kommt zur revolutionären 1. Mai-Demo um 12.30 Uhr in die Kronprinzstraße.